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Holznutzung in Österreich

Der Holzeinschlag ist im Vorjahr in Österreich wieder gestiegen. Im Großwald wurde deutlich mehr geerntet, während Kleinwaldbesitzer die Produktion konstant hielten. Die Holzindustrie blickt auf ein erfreuliches Jahr 2015 zurück.

DER HOLZEINSCHLAG ist gestiegen. Laut offizieller Holzeinschlagsmeldung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wurden im Jahr 2015 im österreichischen Wald 17,5 Mio. Erntefestmeter (Efm) ohne Rinde genutzt. Der Holzeinschlag ist damit um rund 461.000 Efm gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Nutzung liegt um 2,7 % über dem Wert des Jahres 2014 (17,1 Mio. Efm o. R.), allerdings um 1,1 % unter dem fünfjährigen Durchschnitt.

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HOLZERNTE. In Österreich wurden im Vorjahr 17,5 Mio. Efm geschlagen.

GERINGERE STEIGERUNG IM KLEINWALD
Die Kleinwaldbesitzer (Waldfläche unter 200 ha) schlugen mit 10,01 Mio. Efm um 1,2 % mehr als im Jahr 2014 ein. Der Anteil des Kleinwaldes am Gesamteinschlag betrug 57 %.

DEUTLICHES PLUS IM GROSSWALD
Im Großwald (Waldfläche ab 200 ha, ohne Österreichische Bundesforste AG) erhöhte sich der Gesamteinschlag gegenüber dem Erhebungsjahr 2014 um 6,1 % auf 5,9 Mio. Efm o. R. Der Anteil am Gesamteinschlag lag bei 33,7 %. Bei der Österreichischen Bundesforste AG
blieb der Einschlag mit 1,6 Mio. Efm o. R. konstant. Der Anteil der Bundesforste am Gesamt-
einschlag betrug 9,3 %.

MASSIVER ANSTIEG BEI SCHADHOLZ
Mit 7,4 Mio. Efm o. R. – einem Anteil von 42,32 % – fiel um 58 % mehr Schadholz als im Jahr 2014 an. Im Vergleich zum 5-Jahres-Durchschnitt zeigt sich, dass der Schadholzanfall im Jahr 2015 um 66,6 % über dem Mittelwert lag. Auch hier ist wieder Niederösterreich hervorzuheben: Der Schadholzanteil im nö. Kleinwald stieg von 2014 auf 2015 um fast das 3-Fache.

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Im Großwald wurde deutlich mehr geerntet, während Kleinwaldbesitzer die Produktion konstant hielten.

EINSCHLAG NACH SORTIMENTEN
28,4 % des Einschlages entfielen auf Holz zur energetischen Nutzung (Brennholz und Waldhackgut), der Anteil des Sägerundholzes betrug 54,1 %, jener des Industrierundholzes 17,6. Der Anteil des Nadelholzes am Gesamteinschlag betrug 2015 83 %, jener des Laubholzes 17 %.

2015 AUS SICHT DER INDUSTRIE
Österreich ist ein äußerst gut entwickeltes Land in der Wertschöpfungskette Holz. Sowohl Sägeindustrie, Holzweiterverarbeitung, Papier- als auch Plattenindustrie sind sehr gut aufgestellt und benötigen pro Jahr ca. 8 Mio. Festmeter Import von Rundholz. Daher konnte auch die leichte Steigerung der Erntemenge gut aufgenommen werden. Die Sägeindustrie konnte auch ihre Produktion leicht steigern, wie auch den Schnittholzexport um ca. 3 %
Auch für die Papier- und Plattenindustrie verlief das vergangene Jahr sehr gut. Wegen der guten Holzversorgung konnte die Produktion ausgelastet werden, auch der Absatz war zufriedenstellend.
Einzig die Abnehmer von Energieholz hatten Grund zur Klage: Die letzten milden Winter und die niedrigen Ölpreise brachten den Markt absatzseitig und preislich unter Druck.

 

Quelle: Unser Land Nr. 7-8 im Juli/August 2016