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Unsere Landwirte müssen in die Cloud

Die Lagerhäuser boten beim „Smart Farming Day“ in Grafenegg einen Überblick über den Stand der Technik im Bereich der intelligenten Lösungen für die Landwirtschaft.

DIE GROSSEN TRENDS der Landwirtschaft von morgen deuten sich an: Nachhaltigkeit, automatisiertes und autonomes Fahren sowie digitale Vernetzung und digitale Services für Landwirte werden immer wichtiger. „Betriebe werden größer, aber ihre Zahl geht zurück. So müssen künftig weniger Betriebe eine immer größere Anzahl an Menschen ernähren“, betonte RWA-Generaldirektor DI Reinhard Wolf anlässlich des „Smart Farming Days.“

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NEUE IDEEN ERSCHLIESSEN: Die Zukunft liegt neben Smart Farming vor allem in neuen Geschäftsmodellen wie Sharing oder Onlineplattformen sowie dem Urban Farming (vollautomatisierte ferngesteuerte Systeme in Gärten oder Gewächshäusern).

DATEN SINNVOLL NUTZEN

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Die Lagerhäuser sind im „Smart Farming“ gut aufgestellt.

Wie wichtig die Speicherung von Daten und ihre Verarbeitung etwa für eine genaue, kostengünstige, bedarfsgerechte und ökologisch unbedenkliche Düngung sind, unterstrich Dr. Josef Bosch, Leiter der FarmFacts-Akademie. Mittels Selektivbeprobung ist es etwa möglich, für jedes Feld ein eigenes Ausbringungsmodell zur punktgenauen Düngung mit der individuellen Düngermischung zu erstellen. „Bei Next Farming handelt es sich um ein einfach zu bedienendes und für alle PCs und mobilen Geräte geeignetes Cloud-basiertes System“, so Bosch. „Man kann also sagen: Die Landwirte müssen in die Cloud“ (IT-Infrastruktur, die nicht am lokalen Rechner, sondern über ein Netz zur Verfügung steht; Anm.d. Red.). In dieselbe Kerbe schlug auch Tobias Menne, Bayer Cropscience. Beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist die Personalisierung entscheidend: „Landwirte, die genau wissen, was auf ihrem Feld passiert, haben einen Vorteil. Hilfsmittel wie Apps, die durch ein simples Handyfoto Insektenbefall, Unkräuter oder Pflanzenkrankheiten erkennen, können Landwirte bei gezielten Maßnahmen unterstützen. Neben Innovationen ist auch die Perfektionierung bestehender Technologien ein wichtiger Punkt. Heute können Mähdrescher nur 60 % ihrer installierten Leistung ausnutzen, auch der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln muss noch effizienter werden, wie DI Alfred Weber, John Deere, ausführte: „Daher ist die Erarbeitung integrierter und ganzheitlicher Lösungen, die Maschinen, Fahrer und Felder vernetzen und durch Automatisierung eine zielgerichtete Bewirtschaftung ermöglichen, so wichtig.“ Vernetzte Fahrer und vernetzte Maschinen ebenso wie Sensoren auf den Feldern, die den Landwirten die wichtigsten Eckdaten direkt auf den PC oder das Smartphone liefern, werden künftig den Agrarbereich dominieren.

LAGERHÄUSER SIND GUT AUFGESTELLT

Die Lagerhäuser sind im „Smart Farming“ gut aufgestellt. Das zeigt die Vielzahl an innovativen und kreativen Projekten. Bereits umgesetzt sind etwa Rentflex (die professionelle Vermietung von John-Deere-Traktoren), die Lagerhaus-Drohne für Luftaufnahmen und Nützlingsausbringung oder die neue Innovationsplattform der RWA, die Agro Innovation Lab GmbH. Neue Smart-Farming-Anwendungen sind darüber hinaus geplant.

 

Quelle: Unser Land 10/2016