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Honig, das süße Gold unserer Natur!

Im erweiterten Interview erzählt uns Ernährungspädagogin MMag. Gertrud Marktl von den gesundheitlichen Vorteilen und der faszinierenden Vielfalt des Honigs. Mit ihrer Expertise erklärt sie auch, wie wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe Honig zu einem funktionellen und abwechslungsreichen Lebensmittel machen.

MMag. Gertrud Marktl
„Honig ist nicht nur süß, sondern auch geschmacklich unglaublich vielseitig,“ beginnt Marktl. „Sein Geschmack hängt stark von der Region und den Pflanzen ab, die die Bienen besuchen. Waldhonig zum Beispiel schmeckt kräftig und erdig, während Blütenhonig oft blumig und leicht schmeckt.“ Die Pflanzen, die die Bienen bestäuben, geben jedem Honigsortiment einen unverwechselbaren Charakter. „Diese Vielfalt macht Honig zu einem interessanten Naturprodukt, das nicht nur als Süßungsmittel, sondern auch als gesundheitsförderndes Lebensmittel eine besondere Rolle spielt.“
„Das Besondere an Honig sind die sekundären Pflanzenstoffe,“ betont sei weiter. „Interessant ist, dass diese je nach Region, also je nach den Blüten und Pflanzen, die die Bienen besuchen, ganz unterschiedlich sind.“ Dadurch entstehe in jeder Region ein einzigartiges Zusammenspiel an Inhaltsstoffen, das dem Honig sein eigenes Profil verleiht. „Ein Waldhonig hat deshalb eine ganz andere Zusammensetzung als ein Blütenhonig, weil die Pflanzenwelt in diesen Umgebungen unterschiedliche Stoffe bietet,“ ergänzt sie.
Neben Honig selbst stellt uns Marktl auch ein weiteres Bienenprodukt vor: Propolis. „Propolis ist ein harziges Material, das die Bienen aus Pflanzen sammeln und zur Desinfektion und Abdichtung ihres Stocks nutzen.“
Bei uns Menschen wirkt Propolis ebenfalls antibakteriell und antiviral.
„Es wird oft als Immunstärkungsmittel und zur Wundheilung verwendet. In der Naturheilkunde ist Propolis sehr beliebt und wird bei Erkältungen und zur Hautpflege eingesetzt,“ erklärt sie.

 

„In letzter Zeit hat Oxymel, auch Sauerhonig genannt, viel Aufmerksamkeit erlangt und wird immer beliebter als gesundes Trendgetränk,“ erklärt die Ernährungspädagogin. „Es handelt sich um eine Mischung aus Honig, Essig und oft Heilkräutern.“ Sie fährt fort: „Das Getränk hat eine lange Tradition und wurde schon in der Antike als Heilmittel verwendet.“ Sie erklärt, dass das Getränk die Darmflora stärkt und das Immunsystem unterstützt. „Durch die Essigsäurebakterien und die Enzyme des Honigs wirkt Oxymel verdauungsfördernd und entgiftend. Verdünnt in Wasser oder Saft, idealerweise auf nüchternen Magen getrunken, ist es ein hervorragender Start in den Tag.“
Zum Abschluss gibt Marktl noch wichtige Hinweise zur Anwendung von Honig. „Honig ist nicht für jeden geeignet“, warnt Marktl. „Säuglinge unter einem Jahr sollten keinen Honig bekommen, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist und das Risiko einer Botulismus-Infektion besteht.“ Auch immungeschwächte Menschen sollten Honig nur mit Vorsicht konsumieren. Personen mit Fruktoseintoleranz sollten Honig jedoch vollständig vermeiden. Sie ergänzt, dass Menschen mit Pollenallergie ebenfalls vorsichtig sein sollten, da Honig geringe Pollenanteile enthalten kann.
Für die optimale Haltbarkeit gibt es ebenfalls Ratschläge. „Damit Honig seine wertvollen Inhaltsstoffe behält, sollte er kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden. Temperaturen über 18 Grad und direkte Sonneneinstrahlung können den Geschmack und die Struktur verändern,“ erklärt sie. „Honig ist bei richtiger Lagerung nahezu unbegrenzt haltbar, aber er sollte stets sauber entnommen werden, um die Haltbarkeit zu verlängern.“
„Honig ist ein wahres Multitalent,“ resümiert Marktl. „Er ist nicht nur ein gesunder Süßstoff, sondern auch in seiner regionalen Vielfalt einzigartig und in vielen Rezepten vielseitig einsetzbar.“