Mirsad Abdakovic (43 Jahre), seit Mai 2012 im Lagerhaus als Tankwagenfahrer tätig, ist Ultraläufer.
Ultraläufer sind Extremsportler, die 50 km und viel mehr am Stück laufen.
Beim EMU SIX DAYS WORLD TROPHY 2017 Anfang Mai in Balatonfüred am Plattensee ist es das Ziel auf einer knapp 926 Meter langen Strecke in sechs Tagen so viele Runden wie möglich zu laufen.
Mit 718,475 km legte Mirsad Abdakovic vom KLC Running Team eine beachtliche Leistung hin. Der Ultraläufer belegte den 3. Rang in seiner Klasse M40 und den 11. in der Gesamtwertung.
Der 14. der Weltrangliste 2017 erzählt von seiner Leidenschaft für Ultraläufe und den Eindrücken während solcher Läufe.
Mirsad, was geht im Kopf während eines solchen Laufs vor?
Beim Lauf konzentriere ich mich ganz auf meinen Körper – wann sollte ich essen und trinken, Zucker, Salz oder Vitamine zu mir nehmen, wann sollte ich mich umziehen, wann schlafen – da vergeht dann die Zeit sehr (lacht) schnell.
Wie viele Stunden und Kilometer pro Woche trainierst du? Und wie lässt sich das mit der Arbeit vereinbaren?
Ich muss jeden Tag laufen. Für mich bedeutet Laufen Entspannung. Nach einem langen Arbeitstag gehe ich noch zwei bis drei Stunden laufen, um abzuschalten und mich zu erholen. Samstag laufe ich meistens 30, Sonntag 40 km.
Natürlich ist so ein Bewerb wie die EMU SIX DAYS nicht gesund, aber ein paar Mal im Jahr geht so was schon. Monatliche ärztliche Kontrollen, Herz- und Blutuntersuchen und ständige Kooperation sind für mich deshalb selbstverständlich.
Und ich muss wissen wann ich aufgebe. Ich weiß wo meine Schmerzgrenze ist, wo es gefährlich werden kann.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist sicher die Erholung. Ich versuche jeden Tag 9 Stunden zu schlafen.
Ernährung spielt eine sehr große Rolle. Ich bin Vegetarier, auf dem Weg zu einer veganen Ernährung. Mir hilft diese Ernährungsform, nach dem Training schneller zu regenerieren.
Die Unterstützung von meiner Familie ist mir sehr wichtig und macht solche Bewerbe erst möglich.