Bio Innovation Challenge 2022

Fortschritt durch Innovation

Der europäische Agrarsektor wird sich in den nächsten Jahren massiv verändern. Die Vorgaben der Gemeinsamen Agrarpolitik werden eine zunehmende Reduktion von klassischen Betriebsmitteln vorsehen.

Der Anteil an biologischen und integrierten Bewirtschaftungsmethoden ist europaweit im Wachstum. Doch viele Akteure in der Landwirtschaft stellen sich die Frage, welche biologischen Lösungen für den Pflanzenbau bestehende Betriebsmittel ergänzen, oder da, wo aus Zulassungsgründen nötig, auch ersetzen können.
Während neben klassischen biologischen Pflanzenschutzmitteln auch der Einsatz von Nützlingen oder Pheromonen in vielen Kulturen bereits gängige Praxis ist, erobern zusätzlich andere Produktgruppen den Markt. Besonders Biostimulanzien genießen zunehmend Aufmerksamkeit – auch in der konventionellen Landwirtschaft. Die Hoffnung ist dabei, dass bevorstehende Restriktionen bei Düngung und Pflanzenschutz durch alternative Wirkstoffe ausgeglichen werden können. Biostimulanzien sind bereits seit einigen Jahren als Pflanzenhilfs- oder -stärkungsmittel sowie als Bodenhilfsstoffe im Einsatz. Appliziert werden die Präparate über Blatt oder Boden, allerdings gibt es verschiedene Anforderungen, z. B. an die genaue Position, Witterung und den Zeitpunkt der Ausbringung. Nicht nur bei der Art der Anwendung, sondern auch bei der Bandbreite der Wirkungen ist noch Forschung erforderlich.

Bio Innovation Challenge 2022

Um den Austausch rund um biologischen Pflanzenschutz und biologische Betriebsmittel in Österreich weiter zu fördern, veranstalten biohelp und RWA Raiffeisen Ware Austria AG mit dem Agro Innovation Lab in diesem Jahr die „Bio Innovation Challenge“. Ziel der Challenge ist es, innovative Unternehmen und Start-ups aus dem Themenbereich vor den Vorhang zu holen, alle Stakeholder an einen Tisch zu bringen, ein Experten-Netzwerk aufzubauen und vielversprechende Projekte zu fördern. Die „Bio Innovation Challenge“ läuft über das gesamte Jahr 2022 in verschiedenen Phasen und endet mit den „Bio Innovation Days“ am 14. und 15. November. Dort werden die vielversprechendsten Produkte im Rahmen eines Expertenforums mit Pitch Event präsentiert und die Gewinner gekürt. Teilnehmen können Bewerber aus aller Welt: vom Start-up über Spin-offs aus Universitäten, Klein- und mittelständische Unternehmen bis hin zu einzelnen Forschenden und Forschungsgruppen.

Teilnahme bis März 2022 möglich

Gesucht werden Biobetriebsmittel und Pflanzenschutz-Ideen, die bisher mindestens einmal getestet wurden und bei denen ein Prototyp zur Verfügung steht. Der Fokus liegt v. a. auf der Anwendung in Mittel- und Osteuropa für die hier gängigen landwirtschaftlichen Kulturen. Bewerben können sich die Teilnehmer z. B. mit biologischen Produkten aus den Kategorien Biostimulanzien, Herbizide, Insektizide, Fungizide, Akarizide, Wachstums-Regulatoren, Nützlinge, Pheromone, Mikroorganismen sowie Extrakte, aber auch andere Vorschläge sind herzlich willkommen. Die Teilnehmer haben dabei die Chance, sowohl Geldpreise zur Förderung ihrer Forschung als auch Unterstützung für Produkttests zu gewinnen sowie einen schnellen Markteinstieg in Österreich zu schaffen. Die Pflanzenschutz-Experten der RWA, biohelp und anderen Fachexperten und Sponsoren aus der Branche stehen außerdem für eine enge Zusammenarbeit und fachliche Unterstützung der Teams zur Verfügung. Interessenten können sich bis zum 31. März beim Agro Innovation Lab für diese Challenge bewerben.

Info: www.agroinnovationlab.com

Quelle: Unser Land 3/2022